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 LKA ermittelt: Wer schoss auf Andr? D.? |
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Katrin
Biker
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| LKA ermittelt: Wer schoss auf Andr? D.? |
   
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Zwischen Neonazis und Hells Angels sind Rechnungen offen. Folgt im "K?stenkrieg" eine weitere Schlacht?
Kaltenkirchen -
"Wir m?ssen alles abklopfen." Viel mehr ist dem Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) in Kiel nicht zu entlocken. Wochen nach den Sch?ssen auf den mutma?lichen Rechtsradikalen Andr? D. (32) auf dem Parkplatz der Holstentherme in Kaltenkirchen schweigen Polizei und Staatsanwaltschaft hartn?ckig. Gibt es eine hei?e Spur oder keine? Waren es Rocker der ber?chtigten Hells Angels, die geschossen haben? Keine Antworten.
Die Bluttat vor dem beliebten Spa?bad hat die Menschen in Kaltenkirchen ver?ngstigt. W?hrend am 29. Januar in der Holstentherme Dutzende von Besuchern in der Sauna schwitzten oder sich im Wasser vergn?gten, fielen gegen 19 Uhr vor dem Geb?ude die Sch?sse. Zwei muskul?se, schwarz gekleidete und maskierte M?nner feuerten sofort, als sie Andr? D. und seine Begleiterin auf dem Parkplatz sahen. Die Sch?sse trafen nur den 32-J?hrigen. Er erlitt schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen, die T?ter entkamen in der Dunkelheit (wir berichteten).
Kurz danach ?bernahm die Mordkommission aus Kiel die Ermittlungen. Doch fast ebenso so schnell stand fest, dass die Spezialisten f?r T?tungsdelikte f?r diesen Fall nicht zust?ndig sind. Die T?ter wollten den 32-J?hrigen gar nicht umbringen, sondern nur verletzen. Wichtigstes Indiz: Andr? D. wurde getroffen, aber immer nur an den Beinen. Den T?tern ging es um Einsch?chterung oder Rache. Sie wollten ein Zeichen setzen. Das Landeskriminalamt ?bernahm den Fall.
Bereits am Abend der Tat wurden die unbekannten fl?chtigen M?nner in Kreisen der Hells Angels vermutet. Bis heute hat die Polizei sie nicht identifiziert. Nach dem Anschlag ver?ffentlichte das LKA einen kurzen Fahndungsaufruf, seitdem dringt ?ber die Ermittlungen nichts mehr nach au?en.
Selbst Polizeidienststellen in der Region wurden nicht ?ber den Vorfall informiert. "Das macht Kiel allein", hei?t es. Dabei sind die Hells Angels nur wenige Kilometer von Kaltenkirchen entfernt mit einem eigenen Treffpunkt pr?sent. "Hells Angels World" hei?t in Alveslohe das Domizil an der Fischwehrstra?e, das der H?llenengel-Ableger "North End" betreibt. Ruhig gehe es dort zu, berichtet ein Polizeibeamter. "Man trifft sich zum Darten und bespricht die n?chste Motorradtour." Auf dem Programm stehen Partys, die nicht nur f?r Vereinsmitglieder gedacht sind. Manchmal gibt es auch Striptease. Die G?ste kommen aus ganz Norddeutschland.
Dass in Alveslohe und in anderen "Vereinsheimen" alles ganz harmlos aussieht, sei Teil der Strategie, hei?t es. Die Angels wollen m?glichst nicht auffallen, damit sie in Ruhe ihre Gesch?fte abwickeln k?nnen. Ein Insider: "Das funktioniert wie in einer Konzernzentrale." Die H?llenengel arbeiten konspirativ, sind gut organisiert und regeln "Probleme" m?glichst selbst und im Verborgenen.
Was passiert dann? "Dann kann es schon mal sein, dass jemand auf einem dunklen Parkplatz in Kaltenkirchen niedergeschossen wird, ohne dass ein Beweis vorliegt, dass die Angels dahinter stecken."
Der Anschlag in Kaltenkirchen war ein weiteres Kapitel im "K?stenkrieg", der seit Jahren zwischen Rechtsradikalen und Hells Angels tobt. Dabei geht es unter anderem um den Einfluss im Kieler Rotlichtmilieu, wo die Angels angeblich seit Jahrzehnten gute Gesch?fte machen. Auch Drogen- und Waffengesch?fte sagt die Polizei den weltweit agierenden Rockern nach, die nach au?en gern ihr Image als Motorradfahrer mit unb?ndigem Freiheitsdrang pflegen. Auf der anderen Seite stehen Neonazis, die sich im Milieu ein Zubrot als T?rsteher verdienen.
Zweimal kam es bereits zwischen den Gruppierungen zum Showdown: Ralf D., der Bruder des niedergeschossenen Andr? D., soll im Fr?hjahr 2007 vor einer Kieler Disco einen Angel-Anh?nger mit einem Messer schwer verletzt haben. Im vergangenen August folgte die zweite blutige Auseinandersetzung, als Ralf D. sich deswegen in Kiel vor Gericht verantworten sollte und Andr? D. als Zeuge geladen war. Mehrere M?nner attackierten vor dem Amtsgericht zwei Angels mit Messern. Einer zog sich dabei lebensbedrohliche Stichverletzungen zu. Deswegen stand bis vor ein paar Tagen der Ex-NPD-Funktion?r Peter B. vor Gericht, doch er wurde am Donnerstag freigesprochen. Das Gericht konnte sein Nothilfeversion nicht widerlegen, auch wenn kaum ein Prozessbeobachter glaubt, dass Hells Angels in aller ?ffentlichkeit eine brutale Massenpr?gelei anzetteln.
Manche Beobachter f?rchten jetzt, dass der K?stenkrieg in die n?chste Phase geht. Peter B. und seine Gesinnungsgenossen sind frei. "Das Urteil werden jetzt andere vollstrecken", sagte ein Insider. Die Rechnungen der Schie?erei in Kaltenkirchen und der Auseinandersetzungen in Kiel sind noch nicht beglichen.
Der niedergeschossene Andr? D., der bei Kiel wohnt, ist noch lange nicht von seinen Verletzungen genesen.
http://www.abendblatt.de/daten/2009/02/23/1059717.html?s=2
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23.02.2009 13:22 |
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