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 H?llischer Auftritt vor Gericht |
| Autor |
Beitrag |
Katrin
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| H?llischer Auftritt vor Gericht |
   
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Kern des Verfahrens war die Weihnachtsfeier der "Hells Angels" im Dezember 2006, bei dem die Mitglieder des Motorradclubs Kokain in einem Singener Imbiss gekauft und dann auf der Feier untereinander aufgeteilt und konsumiert haben sollen. Da die Angeklagten keine eigenen Angaben zum Geschehen machen wollten, mussten sich Richter Gerhard Busam und seine beiden Sch?ffen auf die Darstellungen der Hauptzeugin st?tzen.
Die junge Frau befindet sich aktuell im Zeugenschutzprogramm der Polizei und erschien in Begleitung von drei Personensch?tzern vor Gericht, was auch dringend n?tig war. Kaum dass sie im Gerichtssaal Platz genommen hatte, rastete einer der Angeklagten aus und schrie: Sie "soll gef?lligst mit ihrem d?mlichen Grinsen aufh?ren." Auch im weiteren Verlauf des Verfahrens kommentierten Mitglieder der "Hells Angels", die als Zuschauer gekommen waren, das Geschehen.
Verunsichert schilderte die Zeugin trotzdem, wie sie in ihrer fr?heren T?tigkeit als Prostituierte die Mitglieder des Motorradclubs kennen gelernt hatte und daraufhin zur besagten Weihnachtsfeier in Hilzingen eingeladen wurde. In deren Verlauf h?tten mehrere anwesende Mitglieder der "Hells Angels" Geld gesammelt und die Zeugin aufgefordert, einen Kollegen nach Singen zu begleiten, um Kokain zu kaufen. W?hrend des vorangegangenen Ermittlungsverfahrens konnte ein Imbiss in der Singener Bahnhofstrasse als Ort des Drogenkaufes vom Gericht ermittelt werden. Jedoch konnte die Zeugin nicht mit Sicherheit sagen, wer damals das Kokain ausgeh?ndigt hatte. Der auch vor Gericht angeklagte Imbiss-Inhaber sei es ihrer Meinung nach vielleicht gewesen. Nach der R?ckkehr zur Weihnachtsfeier sei das Kokain aufgeteilt worden und die K?ufer "haben sich auf die Toiletten zur?ckgezogen, um sich eine Spur zu ziehen."
Am n?chsten Tag wurde die Zeugin wieder mit einem der Angeklagten losgeschickt, diesmal in die Schweiz, um aus der Wohnung eines Mitgliedes der "Hells Angels" dort gelagertes Kokain zu holen und ?ber Schleichwege ?ber die Grenze zu schmuggeln. Das geschah, indem der Stoff erst in Alufolie, dann in ein Kondom eingepackt wurde, das die Zeugin dann in ihrem Unterleib verschwinden lie?.
"Warum sind Sie letzten Endes doch zur Polizei gegangen und haben ausgepackt, obwohl Sie durch den eingestandenen Drogenschmuggel und -konsum selber straff?llig sind geworden?", wollte Richter Busam von der Zeugin wissen. "Ich wurde an dieser Weihnachtsfeier vom meinem bisherigen Zuh?lter an einen der Hells Angels verkauft, f?r 10000 Euro. Deshalb drohte mir mein neuer Zuh?lter st?ndig, ich solle die Abl?se so schnell wie m?glich wieder einbringen. Ich bekam es mit der Angst zu tun", sagte sie.
Daraufhin eskalierte der Prozess, mehrere Mitglieder des Motorradclubs sprangen aus den Zuschauerreihen auf und suchten mit verbalen und k?rperlichen Drohgeb?rden den Weg zum Zeugenstand, der ihnen aber von den Personensch?tzern verwehrt wurde. Einer der Beschuldigten stand ebenso kurz davor, seine Anklagebank Richtung Zeugin zu verlassen, wurde aber von seinem Anwalt davon abgehalten. Dennoch versuchte er auch diesmal, die junge Frau einzusch?chtern. "Warte nur, bis wir uns ?ber den Weg laufen. Dann stopfe ich Dir Dein L?genmaul", schrie er unter anderem.
Um den Tumult zu beruhigen, unterbrach der Richter den Prozess und verwies die St?rer f?r den Rest des Verfahrens aus dem Saal. Die Vernehmung weiterer Zeugen ergab wenig Neues. Am Ende sah es das Sch?ffengericht als erwiesen an, dass drei der Angeklagten in den Kauf, Konsum und Handel des Kokains verwickelt gewesen waren. Es sprach Haftstrafen von eineinhalb Jahren, zw?lf und acht Monaten f?r sie aus. Alle Haftstrafen wurden f?r zwei Jahre auf Bew?hrung ausgesetzt. Der Imbiss-Besitzer und der "Pr?sident" des Motorradclubs wurden freigesprochen. Ihre Rolle im Geschehen sah das Gericht als nicht zweifelsfrei nachgewiesen an.
http://www.suedkurier.de/region/singen/s...t4461,3313161,1
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12.07.2008 10:34 |
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