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Geschrieben von Denniboy am 26.01.2011 um 07:58:

  weitere Verzögerungen im Prozess gegen Rocker

Der Prozess gegen Mitglieder einer Neubrandenburger Gruppe von Motorradrockern, die sich wegen schwerer räuberischer Erpressung verantworten müssen, verzögert sich weiter. Verteidiger stellten am Montag erneut eine Reihe von Anträgen auf Gutachten und einen Ortstermin. Das Landgericht will diese nun bis Mitte Februar prüfen. Die Strafkammer hatte Anträge auf Ortstermine, bei denen geprüft werden soll, ob das Opfer eine Waffe bei einem der Angeklagten überhaupt erkennen konnte, schon mehrfach abgelehnt. Richter Carl Christian Deutsch setzte den Verteidigern anschließend eine Frist bis zum 14. Februar für letzte Beweisanträge. Das Verfahren gegen die Gruppe läuft bereits seit Ende Oktober 2010.
Die Angeklagten – eine Frau und fünf Männer – hatten vor Gericht zugegeben, im Mai 2010 einen 16-Jährigen in Neubrandenburg um mehrere tausend Euro erpresst zu haben. Die Mitglieder des früheren Clubs MC Gremium hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft knapp 30 000 Euro gefordert. Der erpresste Jugendliche stahl seiner Mutter 9000 Euro, die er sofort übergab. Später wandten sich das Opfer und dessen Mutter aber an die Polizei. Die Erpressung flog bei der zweiten Geldübergabe auf. Hintergrund des Vorfalls sollen Streitigkeiten in der Familie des Opfers und der Einbruch bei einem Geschäftsmann in Strasburg – einem Bekannten der Mutter – gewesen sein. Bei ihm sollen mehr als 70 000 Euro verschwunden sein, der Fall ist ungeklärt. Die Verteidiger stellten den Vorfall als „Geldrückholaktion“ dar und bezweifeln, dass eine Waffe verwendet wurde. Die erpressten 9000 Euro waren zu Prozessbeginn dem Gericht übergeben worden. Von der Verwendung einer Waffe hängt zu großen Teilen die Höhe des Strafmaßes ab. Der Prozess wird am 14. Februar fortgesetzt, weitere Verhandlungstermine wurden bis Anfang März vereinbart. (dpa)